Reisebericht Namibia Rundreise 2018

Zunächst gilt es Danke zu sagen für einen nahezu reibungslosen Aufenthalt in einem großartigen Land.

Bis auf den Mietwagen war alles perfekt und funktionierte problemlos. Aber diesen Punkt haben wir ja leider bereits im Vorfeld angenommen.

Zunächst gilt es zu sagen, Namibia war unser erster Aufenthalt in Afrika. Wir waren Mitte der 90er Jahre mit Ihrer Unterstützung auf einer Wohnmobiltour von Johannesburg nach Kapstadt. Aber ich denke, man kann die beiden Länder nach 25 Jahre nicht vergleichen.

Namibia erfährt gerade einen Tourismusboom und hat ähnliche Probleme wie Island. Die Infrastruktur ist für diesen Zuwachs an Touristen nicht gerüstet. Die höhere Auslastung der Hauptverkehrswege lassen die Straßen leiden. Pisten sind teilweise in einem sehr schlechten Zustand. Ohne vorgebuchte Übernachtungen geht meist nichts… Und teilweise müssen Restaurants in den Städten zeitnah vorreserviert werden. Die Tourismusflut spürt man aber (noch) nicht an den Hotspots. Es kommt nie das Gefühl auf, dass es Gedränge oder Anstehen gibt. Allerdings muss man an der einen oder anderen Stelle Geduld mitbringen. In Eile darf man nicht sein.

Aber wie sagte ein Zentralafrikaner in der Securityschlange auf dem Nachhauseweg: „Namibia is not Africa – Namibia is a Little Europe in Africa“. Ich glaube das bringt es auf den Punkt. Namibia ist sehr einfach zu bereisen und man muss nicht mehr oder weniger auf sich und seine Dinge Acht geben wie in einem anderen Touristenspot in Südeuropa oder USA. Man trifft überall auf hilfsbereite und lachende, frohgelaunte Menschen, wenn man ebenso mit ihnen umgeht.

Doch nun zu unserer Reise. Das Dilemma um den Mietwagen haben sie mitbekommen. Ich würde Britz zukünftig vermeiden. Auch gefühlt waren Fahrzeuge von Asco, Bushlore oder auch Avis (sie bieten ebenfalls 4×4) an in einem sehr viel besseren Zustand als die Fahrzeuge von Britz. Diese waren neuer und gepflegter. Auch würde ich einer 4-köpfigen Familie wahrscheinlich das nächste Mal einen Toyota Hilux empfehlen – der ist im Innenraum geräumiger und wesentlich mehr Ablagefläche für Flaschen, Reiseführer etc. Dies war in unserem Fahrzeug nicht vorhanden. Auch sind die Sitze für Europäer auf lange Strecken zu klein. Die Sitzfläche zu kurz und die Rücksitzbank zu nieder montiert. Ich glaube das ist im Toyota besser gelöst. Selbst meine 14jährige Tochter mit ca. 170cm hatte auf der Rückbank die Knie unter den Ohren. Für Erwachsene ist die Rückbank auf längere Strecken eine Folter. Auch werden die Aufbauten bei Britz in einem anderen Rhythmus erneuert, als die Fahrzeugplattformen. Auch beim Austauschfahrzeug, welches mit 7.000km kam war der Aufbau gefühlt bereits 5 Jahre alt und sah auch so aus.

Ich tendiere dazu, selbst wenn man zu zweit unterwegs ist ein Doublecab zu mieten um die Rückbank als Ablagefläche zu nutzen, da auch in einer Singlecab hinter den Sitzen Schluss ist und keinerlei Ablage zur Verfügung steht.

Wir haben den Innenraum beim Campen für unser Taschen genutzt, damit jeder an seine Gegenstände kommt. Und das war teilweise schon mühsam, da beim Aufstellen der Zelte die Seite der Leitern (Beifahrerseite) durch die Abdeckung sehr erschwert zugänglich ist. Zumal diese Abdeckungen durch Staub und sonstigen Schmutz stark verschmutzt sind.

Auch was essentiell ist, das Fahrzeug, besonders die Reifen zu kontrollieren. Der einzigste Schaden bei uns entstand am Vorderreifen, welcher bei näherer Betrachtung später sehr starke Verschleißspuren aufweist.

Staub…

Ein Thema, mit dem man als unerfahrener Reisender in der Vergangenheit nichts anfangen konnte. Vor allem der Aufbau ist nicht Staubdicht. Wir reisten mit Reisetaschen (Northface Dufflebag). Und man lebt ja aus dieser Tasche täglich… Ich kann mir nicht vorstellen mit Hartschalenkoffern zu reisen. Die Vibrationen und der Staub zerstören aus meiner Sicht diese Koffer, da sie ständig am Aufbau und Campinggegenständen (Tische, Stühle, Kühlschrank) scheuern. Auch unsere Taschen haben sehr gelitten…

Wie sie wissen, macht dieser Staub auch vor dem Innenraum nicht halt, vor allem wenn man vergisst zeitnah die Lüftung auf Umluft zu stellen, wenn Gegenverkehr naht. 

Trockenheit…

hatten wir vor allem für den Süden unterschätzt. Handcreme (auch wegen Staub wenn am Auto gearbeitet wird) und Lippenbalm ist ratsam.

Flug:

Die Premium Eco bei Condor kann man sich wirklich sparen, vor allem tagsüber. Wir haben uns vor Ort den Luxus für den Hinflug in die Businessclass gegönnt. Gab es im Angebot mit 50% Discount. Auch gilt anzumerken, die Condor verwendet hier noch die alte Business Class von Lufthansa. Also leider kein total flaches Bett aber deutlich mehr Raum, welches bei einem Übernachtflug wirklich gut ist. Allerdings ist der Service eine Katastrophe. Im Hinflug ging es einigermaßen, allerdings auch hier wurde bis 0.30 serviert, taxfree beworben und auf die Einreisevisa hingewiesen. Das hätte man effizienter machen können. Auch gab es erst 2h nach Abflug die Vorspeise, davor hätte man taxfree und Visa erledigen können, dann wäre man um 23.00 Uhr fertig gewesen… 

Auf dem Rückflug bekamen wir nachdem wir um 6.00 Uhr auf dem Flughafen waren, um 8.00 an Bord gingen um 10.00 Uhr gab es Frühstück. Wohlbemerkt ein kleines trockenes Brötchen. Auf die Frage, wann gibt es die zweite Mahlzeit war die Antwort um 16.00 Uhr kurz vor der Landung in Frankfurt. Dazwischen gab es nichts… Die Stewardess meinte man könnte ja Premium fliegen, dort gab es noch eine Eiscreme dazwischen. Oder man weiß ja wenn man eco fliegt müsste man etwas mitbringen. Diese Aussage bei einem Flug für 900€ Langstrecke finde ich schon heftig. Zumal die Snacks dann irgendwann ausverkauft waren.

Reiseführer: 

Danke für den Reiseführer von Ihnen, aber wir hatten noch einen zweiten dabei. Von Dumont, der war zwar 1 Jahr älter, als der Reise Knowhow von Ihnen. Aber er bildete nahezu 90% unserer gefahrenen Route ab. Sehr hilfreich. Hier ist der Reise Knowhow mit seinen vorgefertigten Touren, die nur teilweise unsere Strecke abbildeten.

Camps in Sossusvlei und im Ethosa: 

Wir haben die erste Nacht in Sesriem im Park übernachtet. War problemlos vor Ort noch im Park und damit vor den anderen nach Sossusvlei zu fahren. Ebenso haben wir die Übernachtung im Ethosa Camp vor der Andersson Gate gegen eine Nacht im Park im ersten Camp hinter dem Andersson Gate „sausen lassen“. Haben wir trotz dem deutlich geringeren Standard in den Parks in den Camps mit dem Vorteil des Zeitvorsprungs oder dem beleuchteten Wasserloch nicht bereut. Beides ging problemlos nach dem Motto „sprechenden Menschen kann geholfen werden“.

Swakopmund:

Hier empfiehlt es sich wirklich im Vorfeld für Abends Restaurants zu reservieren. Wir waren spontan im neu renovierten Strand und waren überrascht. Service und Küche waren hervorragend im Ocean Cellar. Tug und das Pier waren leider auf Tage ausgebucht.

Und es gibt den besten Fish&Chips am Meer – fish&nice in einem alten Schulbus – wirklich empfehlenswert befindet sich in der Strand-Street. 

Die Little 5 tour mit Chris war nahezu der Highlight der gesamten Reise. Sehr empfehlenswert.

Wir haben an verschiedenen Stellen von ihrer Route abgewichen:

1. Fishriver Canyon – wir sind nach Süden in Richtung Südafrikanische Grenze bis an den Oranje gefahren, bevor wir nach Aus Richtung Norden gefahren sind. Sehr empfehlenswert nicht nur wegen Ai-Ais

2. Wir haben die beiden Gebirgspässe auf dem Weg nach Swakopmund eingebaut (Gamsberg und Spreetshogte Pass). Der Umweg lohnt, da die Straßen meist besser sind und der Umweg durch die Landschaft entlohnt wird.

Telefon:

Sehr empfehlenswert ist ein prepaid bei MTC zu kaufen. Unschlagbar günstig direkt am Flughafen. Nachladen kann man an jeder Tankstelle. Und die Servicepersonen am Flughafen und an den Tankstellen helfen in allen Lebenslagen. Es gibt auch ein Paket für Anrufe nach Europa – glaube 30 min für 5€.

Geldtausch:

Auch hier haben wir in den zwei Wochen knapp 4500 Namibdollar benötigt. Es hätte auch weniger genügt, da man zwischenzeitlich nahezu alles mit Karte bezahlen kann. Wichtig ist auch hier, Kreditkarte und vor Ort Bargeld ziehen und ziemlich schnell Kleingeld (2, 5 und 10 Dollar) für Trinkgeld wechseln.

Auch verwirrend ist, dass manche Automaten auf 3.000 oder 2.000 $ begrenzen bei Kreditkartenauszahlungen.

Das wären etwas zeitverzögert und ungeordnet unsere Eindrücke und Ratschläge.

B.F. aus L.