Reisebericht Malawi Safari 2015

Malawi – the warm heart of africa – Inforeise 06.11. – 14.11.2015

Inforeise unserer Mitarbeiterin Veronika Ziegler im November 2015

06.11.2015 Frankfurt – Addis Abeba

Abfahrt um 16:17 Uhr mit der S-Bahn ab Erdmannhausen. Heute streikt zu meinem Glück Lufthansa und nicht die Bahn. Es ist zwar sehr voll, aber alles läuft reibungslos und ich bin um 18:40 Uhr am Flughafen in Frankfurt. Da ich bereits gestern Abend online eingecheckt habe, muss ich nur noch mein Gepäck aufgeben. Bei Ethiopien Airlines sind 2 x 23 kg erlaubt. Da wir aber in Malawi mit einem Kleinflugzeug fliegen werden, habe ich mich auf 10kg Gepäck plus Handgepäck beschränkt. Nachdem ich mich ein kleines bisschen im Flughafen verlaufen habe (A38 war nicht mein Gate, sondern mein Sitzplatz 😉 sitze ich überpünktlich am Gate. Pünktlich um 21:35 Uhr startet der Flieger der Ethiopien Airlines in Richtung Addis Abeba. Das Flugzeug ist nicht komplett belegt, sodass ich zwei Sitzplätze für mich alleine habe. Obwohl das Abendessen (Hühnchen mit Nudeln) leider nicht so gut ist, esse ich ein bisschen was und versuche danach zu schlafen. Das Boardprogramm bietet nur eine Auswahl an englischsprachigen Filmen an. Dafür ist der Sitzabstand ganz okay.

07.11.2015 Addis Abeba – Lilongwe

Nach gut sechs Stunden Flug landen wir sehr früh in Addis Abeba. Zum Frühstück gab es bei Ethiopien Airlines übrigens nur ein Stück Rührkuchen. In Addis Abeba am Flughafen ist es sehr voll. Einige Maschinen hatten wohl Verspätung, sodass es sich an der Handgepäckkontrolle sehr staut. Nachdem ich endlich durch bin, sitze ich am Gate. Hier gibt es weder Souvernirshops, noch etwas zu trinken. Ich nicke kurz ein. Meine Mitreisenden habe ich übrigens noch nicht gefunden. Erst jetzt entdecke ich ein paar Reihen vor mir im Wartebereich eine junge Frau, die sich später als eine der Mitreisenden herausstellt. In Addis Abeba ist es recht kühl und als wir endlich gegen 09:00 Uhr ins Flugzeug steigen dürfen, regnet es stark. Es gibt Mittagessen (wieder Hähnchen oder Fisch – und leider wieder nicht so gut) und danach schlafe ich sehr schnell ein. Kurz vor der Landung werde ich geweckt und schon sind wir in Malawi 🙂 Es ist sehr warm und der erste Eindruck ist sehr positiv. Schon bei der Landung fällt mir die schöne Umgebung des Flughafens auf. Der Flughafen liegt etwas abseits der Hauptstadt Lilongwe und ist umringt von schönen Bäumen. Bereits auf dem Flugfeld werden wir von einem Mitarbeiter von Ulendo Safaris, dem Veranstalter dieser Inforeise in Empfang genommen. Wie sich herausstellt, waren wir bereits zu viert in der Maschine aus Addis Abeba – ein junger Mann aus London, eine ältere Dame auf Washington, eine junge Schweizerin und ich. Also eine sehr internationale Gruppe. Malawi hat seit Oktober eine Visapflicht für Deutsche eingeführt. Da aber bereits im September feststand, dass ich an der Reise teilnehme, habe ich eine Ausnahmeregelung bekommen und kann ohne Visa einreisen. Dies funktioniert dank eines Schreibens der Botschaft auch einwandfrei. Bevor es losgeht, wechseln wir am Schalter noch schnell etwas Geld (für 100€ bekomme ich 62.000 Kwacha – jetzt bin ich ganz schön reich *g*). Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel dauert ca. 20 Minuten. Es ist kaum Verkehr auf den Straßen und auch sonst ist es sehr ruhig und gemütlich in Lilongwe. Unser Hotel liegt in einer ruhigen Randzone der Hauptstadt. Wir werden sehr herzlich im Latitude 13 empfangen und bekommen jeder ein eigenes Zimmer. Das Hotel hat insgesamt neun Zimmer. Sechs davon liegen im Garten direkt nebeneinander, die anderen drei im Haupthaus. Die Zimmer sind sehr modern im schwarz/weiß Stil eingerichtet und riesengroß. Sie verfügen alle über eine Sofaecke, ein großes Bett, eine freistehende Badewanne, eine offene Dusche und ein offenes WC sowie über einen Schreibtisch, TV und eine Klimaanlage. Das Hotel hat einen schönen Garten und einen Pool, an dem wir uns am Nachmittag in Ruhe von dem langen Flug erholen können. Um 19 Uhr treffen wir uns mit den Mitarbeitern von Ulendo Safaris zum Abendessen im Hotel, welches übrigens sehr bekannt und beliebt für das gute Essen ist. Neben den beiden Eigentümern Rob und Lindsey sind noch vier weitere Mitarbeiter bzw. Geschäftsfreunde dabei, unter anderem ein Mitarbeiter von Robin Pope Safaris und die Managerin des Hotels. Wir haben einen tollen großen Tisch auf der Terrasse und genießen das sehr gute Abendessen (Halloumi als Vorspeise, Green Thai Curry mit Prawns und einen Probierteller mit köstlichem Allerlei und viel Schokolade zum Nachtisch). Um 23 Uhr fallen wir todmüde ins Bett.

Latitude 13****

  • sehr modernes Boutique Hotel am Stadtrand von Lilongwe
  • Eröffnung 2012
  • 9 Zimmer: 6 davon im Garten und drei im Haupthaus
  • sehr große Zimmer (ca. 90m²) mit Badewanne, Dusche, WC (alles offen!), Sofaecke, Schreibtisch, TV, vielen (Einbau-)Schränken, Klimaanlage
  • die Zimmer im Haupthaus sind alle sehr unterschiedlich
  • WLAN und Handyempfang
  • im April 2016 soll die Erweiterung eröffnet werden; 20 weitere Zimmer; direkt unterhalb des Hotels
  • sehr gutes Restaurant – auch für nicht Hotelgäste offen
  • für 2 Savannah und ein Tonic Water zahle ich 4.300 Kwacha sehr günstig

08.11.2015 Lilongwe – Nkhotakota – Nyika Plateau

Der Wecker klingelt um 6:00 Uhr. Ich habe sehr gut geschlafen. Nachdem ich meinen Koffer gepackt habe, gibt es um 06:30 Uhr Frühstück. Leider kam unsere Bestellung, die wir gestern Abend bereits aufgegeben haben, nicht in der Küche an, so dass das Essen erst sehr spät kommt und wir nur noch Zeit für ein bisschen Obstsalat haben. Pünktlich um 07:00 Uhr werden wir von Massa abgeholt und zum Flughafen gefahren. Dort warten bereits unsere zwei Piloten Jan und Peter auf uns, die uns in den nächsten drei Tagen mit einer Cessna Caravan von Ulendo durch Malawi fliegen werden. Ohne jegliche Kontrollen und nach Zahlung der Abflugsteuer in Höhe von 7.000 Kwacha betreten wir um 08:00 Uhr unsere Cessna. Der Flug ist sehr ruhig und nach 30 Minuten landen wir auf dem Tongole Airstrip im Nkhotakota Wildlife Reserve. Wir werden am Flugfeld mit einem offenen Allradfahrzeug abgeholt und fahren ca. 10 Minuten bis zur Lodge. Hier werden wir sehr herzlich vom Eigentümer der Tongole Wilderness Lodge empfangen. Die Lodge liegt direkt am Bua Fluss. Das Haupthaus ist sehr großzügig und offen gestaltet und verfügt über verschiedene Ebenen mit einigen Aussichtsterrassen. Auch außerhalb des Haupthauses gibt es viele kleine Sitzecken. Wir schauen und in Ruhe die Lodge und die Chalets an und beobachten einige Affen auf der anderen Seite des Flusses. Anschließend bekommen wir eine Tanzvorführung der lokalen Bevölkerung dargeboten. Die Männer scheinen dabei jede Menge Spaß zu haben und auch mir macht das Zuschauen Spaß. Die lokale Bevölkerung ist stark in das Projekt „Tongole“ eingebunden. Tongole unterstützt die Bevölkerung zusätzlich durch den Bau von Schulen etc. Um 11:30 Uhr gibt es Mittagessen – wieder sehr lecker (Buffet mit grünem Salat, Kartoffelsalat, Reis, Hähnchen, Lasagne,…). Zum Nachtisch gibt es Kuchen. Pünktlich um 13:00 Uhr verabschieden wir uns von der Lodge und fliegen weiter in Richtung Norden zum Nyika Plateau (bedeutet so viel wie Graslandschaft mit einigen Bäumen). Der Flug dauert etwa eine Stunde. Wir werden am Flugfeld mit heißer Schokolade vom Manager der Lodge und einigen Mitarbeitern abgeholt und zur Chelinda Lodge gefahren (Fahrdauer ca. 25 Minuten). Das Nyika Plateau liegt sehr hoch, sodass es hier deutlich kühler ist. Auf dem Weg zur Lodge fängt es an zu regnen. Wir werden wieder sehr herzlich empfangen und jeder bekommt ein eigenes Chalet zugewiesen. Die Chalets sind sehr rustikal mit viel Holz eingerichtet und verfügen alle über einen Kamin. Nach dem Bezug der Zimmer treffen wir uns um 16:00 Uhr zur Pirschfahrt. Wir sehen einige Zebras, Buschböcke, Pferdeantilopen, Duker und andere Antilopen. Die Landschaft ist sehr vielseitig mit Wäldern, Wiesen, Busch, Seen, Hügeln und hohen Bergen im Hintergrund. Unterwegs entdecken wir unsere Piloten beim Fliegen Fischen an einem See direkt am Chelinda Camp, welches nur 2 km von der Lodge entfernt liegt und eine deutlich günstigere Alternative, auch für Selbstversorger darstellt. An einem kleinen Aussichtspunkt machen wir Rast und genießen einen Sundownner. Nach dem Sonnenuntergang wird es sehr windig und kalt. Auf dem Weg zurück machen wir eine kleine Nachtpirschfahrt und sehen ein paar Antilopen und zwei Eulen. Zurück in der Lodge sitzen wir noch etwas mit der Lodge Manager am Kamin, bevor es zum Abendessen zusammen mit den anderen Gästen der Lodge, einem Paar aus der Schweiz, an die große Tafel geht. Es gibt eine köstliche Tomatensuppe als Vorspeise, gefolgt von einem Rinderfilet mit Spinat, Süßkartoffel (oder Kürbis?) und einem Kartoffelpuffer. Zum Nachtisch gibt es wieder einmal ein Stück Kuchen. Nach dem Abendessen sitzen wir in gemütlicher Runde noch ein wenig zusammen. Um 22 Uhr gehen wir zurück in unsere Chalets. Das Kaminfeuer wartet schon auf uns. Als ich ins Bett hüpfe erschrecke ich mich, da bereits etwas Warmes, Weiches unter der Bettdecke liegt – eine Wärmeflasche 🙂 Um 23 Uhr wird der Strom abgestellt und alles ist dunkel – Zeit zu schlafen.

Tongole Wilderness Lodge****

  • am Bua Fluss im Nkhotakota Wildlife Reserve
  • Eröffnung Oktober 2011
  • finanziert von zwei Engländern, deren Tochter die Freundin des Sohnes der Besitzer war; dieser ist bei einem Autounfall in England verstorben; in Gedanken an ihn haben die Eltern seiner Freundin Hannah diese Lodge aufgebaut / finanziert
  • vier Chalets mit Flussblick; weitere folgen evtl. in den nächsten Jahren
  • African Parks haben den Nationalpark übernommen und werden in den nächsten fünf Jahren viele Tiere ansiedeln (u.a. 400 Elefanten)
  • Pool wird nächstes Jahr gebaut
  • Chalets sehr groß und offen mit Badewanne, Dusche, WC (ebenfalls sehr offen gestaltet), Schreibtisch
  • kein Handyempfang, aber WLAN
  • keine Klimaanlage
  • Aktivitäten: Kanu fahren, Pirschfahrten (bedingt), Bushwalks, Wanderungen, Fliegen fischen
  • derzeit nicht so viele Tiere, aber tolle Lage am Fluss und alles sehr ruhig und entspannt
  • viele Stufen
  • wird derzeit von der Tongole Foundation aufrecht erhalten, da es noch keinen Profit abwirft

Chelinda Lodge***(*)

  • tolle Lage im Nyika Plateau
  • rustikale Chalets mit super Blick
  • Holzchalets mit Terrasse, die meisten mit einer zweiten Etage für Kinder, Kamin, Bad mit Dusche/WC und Badewanne, Schreibtisch, Sofa
  • gehört zu Wilderness
  • Handyempfang
  • WLAN am Morgen und ab Abend zwischen 18 und 21/22 Uhr (wenn der Generator an ist)
  • Heißes Wasser kommt aus dem Donkey (Holzofen)
  • Aktivitäten: Pirschfahren, Buschwanderungen, Mountainbike fahren, Flying Fishing
  • viel Natur, wandern, Mountainbike fahren / relativ wenig Tiere
  • Schwestern-Lodge: Chelinda Camp (4 Chaltes – auch für Selbstversorger geeignet und ein paar Zimmer nahe am Haupthaus, sehr einfach, aber gut gemacht; Haus mit viel Geschichte, direkt am See, mit Spielplatz; zudem gibt es einen Campingplatz

09.11.2015 Nyika Plateau – Likoma Island

Um 6 Uhr klingelt mein Wecker. Diese Nacht war es sehr heiß unter der dicken Bettwäsche mit der Wärmeflasche, aber ziemlich kalt am Kopf. Wir treffen uns um 6.30 Uhr im Haupthauses, nehmen ein kleines Frühstück zu uns (Müsli, heiße Schokolade, Obst ect.) und brechen zu unserer Morgen-Aktivität auf. Die Schweizerin und der Engländer haben sich für das Mountainbiking entschieden, wir anderen unternehmen eine Fußpirsch. Unser Guide White ist sehr nett, erklärt uns viel und passt gut auf uns auf. Er schaut immer, dass wir alle hinterherkommen und zusammen bleiben. Wir sehen zwar nicht so viele Tiere (nur ein paar Buschböcke, eine Pferdeantilope und zwei Zebras gefühlt 2 km entfernt), aber wir genießen die Landschaft und White erklärt uns viel über Flora und Fauna und den Damm, an dem wir vorbei spazieren. Die wichtigste Erkenntnis des Tages: Bei Nasenbluten trockene Stachelschwein-Scheiße (wahlweise auch Elefanten-Scheiße) rauchen :D! Um 09:00 Uhr sind wir alle zurück in der Lodge und „brunchen“. Es gibt Eier nach Wahl, Pizza, Salat, Toast und verschiedene Säfte. Anschließend haben wir noch etwas Zeit, bevor wir das Nyika Plateau verlassen. Ich gehe duschen, entspanne auf meinem Balkon, beobachte zwei Buschböcke und packe meinen Koffer. Um 12:00 Uhr ist Abfahrt von der Chelinda Lodge. Auf dem Weg zum Flugfeld machen wir noch einen Stopp beim 2 km entfernten Chelinda Camp und machen eine kleine Sight Inspection. Chelinda Camp ist deutlich einfacher als die Lodge und besteht aus vier Chalets (auch für Selbstversorger geeignet) und einigen Zimmern am Haupthaus. Das Camp liegt direkt am See und wird viel vom lokalen Markt gebucht. Pünktlich um 13.00 Uhr erreichen wir das Flugfeld. Bereits 5 Minuten vor Ankunft fängt es an zu regnen. Es regnet so stark, dass das komplette Flugfeld und die Garage, in der wir uns vor dem Regen unterstellen überschwemmt werden. Die Stimmung in der Gruppe ist trotzdem sehr gut, auch wenn Jan (unser Pilot) zeitweise etwas besorgt aussieht. White baut eine Brücke durch die Garage, sodass wir einigermaßen trocken bleiben. Wenn wir nur etwas zu essen hätten und es nicht so kalt wäre! Nachdem der Regen aufgehört hat und das Flugfeld ein wenig getrocknet ist, können wir mit einer 60-minütigen Verspätung in Richtung Malawisee aufbrechen. Unsere Piloten meistern den Start über das nasse und rutschige Flugfeld und eine Stunde später landen wir auf Likoma Island mitten im Malawisee. Es ist deutlich heißer als im Nyika Nationalpark. Wir verabschieden uns für heute von unseren Piloten und werden von einem Mitarbeiter der Kaya Mawa Lodge mit einem offenen Allradfahrzeug abgeholt. Es geht durch kleine Dörfer, vorbei an winkenden Kindern und unter Mangobäumen hindurch etwa 10 Minuten über die Insel, bis wir bei Kaya Mawa ankommen. Der Empfang durch die Managerin Michelle und Ihren Freund / Koch ist überaus herzlich und wir fühlen uns sofort willkommen. Noch bevor wir unsere Zimmer beziehen, bekommen wir einen hervorragenden Falaffel-Salat mit Mangos, Avocado, Nüssen, usw. serviert. Ich glaube ich habe noch nie einen so leckeren Salat gegessen und vor allen nicht aus einer so großen Schüssel. Das Restaurant von Kaya Mawa liegt direkt am wunderschönen Strand, neben der Bar. Die Einrichtung der Lodge ist wunderschön in Pastellfarben gehalten und passt perfekt zur Atmosphäre. Als wir unsere Zimmer beziehen dürfen, können wir unser Glück kaum fassen. Wir haben den Himmel auf Erden gefunden 😉 Kaya Mawa ist so wunderschön und ich werde bestimmt eines Tages wiederkommen. Die Lodge liegt am öffentlichen Strand und die Zimmer liegen sehr verteilt auf einem kleinen Hügel, direkt am Strand bzw. in den Felsen am Ende des Strandes. Laura und ich dürfen das Deluxe Familienhaus am Ende des Strands beziehen. Wir haben zwei komplett voneinander getrennte Schlafzimmer mit jeweils einem eigenen Bad mit Dusche / Außendusche, Badewanne und WC, eine gemeinsame Lounge, einen kleinen Pool, ein großes, schwingendes Außenbett unten, zwei Außenbetten oben und eine Sitzecke draußen. Beide Zimmer sind komplett in die Felsen eingebaut, sodass auch im Zimmer große Felsen integriert wurden. Es ist alles sehr offen gehalten, alle Türen und Fenster sind normalerweise den ganzen Tag über offen, es gibt keine Zimmerschlüssel, keinen Safe und die Türen lassen sich kaum schließen. Obwohl sich dies alles am öffentlichen Strand befindet, wurde hier wohl noch nie etwas gestohlen. Das beweist natürlich auch, wie freundlich die Menschen in Malawi sind. Mein Zimmer hat ein offenes Badezimmer im hinteren Bereich mit Badewanne und Dusche. George, Laura und ich genießen den Sonnenuntergang mit einer Flasche Weißwein auf unserer Terrasse. Pat kommt später ebenfalls dazu. Um 19:00 Uhr treffen wir uns zum Abendessen. Der wunderschön gedeckte Tisch steht direkt auf dem Strand. Wir unterhalten uns kurz mit Michelle und erfahren, dass sie vor sechs Jahren von James, dem Besitzer, auf einem Flug mit Virgin Atlantic „entdeckt“ wurde. Die war gelernte Köchin und arbeitete als Flugbegleiterin. Sie kam während des Fluges mit James ins Gespräch und am Ende des Fluges hat er ihr den Job als Managerin in Kaya Mawa angeboten. Die Lodge befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer großen Renovierung. Michelle, ursprünglich aus Dublin, hat das Angebot angenommen und lebt seither mit ihrem Freund, der hier als Koch arbeitet auf Likoma Island. Das Abendessen ist sehr lecker. Es gibt Jambo (Fisch-) Curry. In Kaya Mawa ist übrigens alle überproportioniert groß. Es gibt riesige Schüsseln zum Essen und riesige Weingläser. In die Rotweingläser passt eine ganze Flasche Wein! Nach dem Abendessen hüpfen Laura und ich nochmal in unseren kleinen Pool und schlagen anschließend unser Nachtlager draußen auf. Wir schlafen heute auf dem schwingenden Außenbett 🙂

Kaya Mawa****

  • super schöne Lodge mitten im Malawisee auf Likoma Island (am öffentlichen Strand)
  • sehr schmerzhafter, heißer Steinstrand
  • viele Treppen, teils lange Wege (je nach Zimmer)
  • sehr entspannte Atmosphäre
  • tolles Farbkonzept und sehr schön eingerichtete Zimmer
  • WLAN im Office
  • kleiner Shop
  • keine Klimaanlage
  • Aktivitäten: Schnorcheln (Ausrüstung liegt in jedem Zimmer), Segeln, Stand Up Paddling, Tauchen, Village Besuche, Kajak fahren, …
  • keine Bilharziose
  • Standard- und Deluxezimmer, darunter auch Familienhäuser; teils mit Pool; sehr unterschiedliche Lage (auf dem Strand, auf einem Hügel, in den Felsen)

10.11.2015 Likoma Island – Monkey Bay

Die Nacht draußen unter dem Sternenhimmel war toll, wenn auch nicht ganz so erholsam. Es war sehr heiß, aber wir mussten uns wegen der vielen Mücke zudecken. Zudem war es durch die Außenbeleuchtung sehr hell und wir haben Hühner, Hunde etc. gehört. Um 07:00 Uhr bekommen wir unseren am Vorabend bestellten Tee und Kaffee aufs Zimmer gebracht. Wir machen uns schnell fertig und gehen anschließend runter zum Strand. Dort verbringen wir den Morgen mit Stand Up Paddling, Segeln und Schnorcheln. Ich probiere meine Unterwasserkamera aus, die wirklich tolle Bilder macht. Gegen 09:30 Uhr frühstücken wir alle zusammen. Ich bestelle einen leckeren Pfannkuchen mit Obst und Honig. Anschließend gehe ich duschen, packe meine Sachen, schaue mir noch schnell ein paar andere Zimmer an, unterhalte mich mit dem deutsch-schweizerischen Paar aus Chelinda, die gerade angekommen sind, zahle meine Rechnung und nutze kurz das Internet im Büro. Um 11:30 Uhr müssen wir diesen wunderbaren Ort leider schon wieder verlassen. Wir fahren mit dem Boot zum Ndomo House, in welchem die Besitzer von Kaya Mawa normalerweise wohnen. Das wunderschöne Haus hat vier Schlafzimmer und wird an Gruppen und Familien vermietet. Direkt hinter dem Haus gibt es einen Workshop, in dem Frauen aus der Bevölkerung wunderschöne Kleider, Dekoartikel, Lampen etc. herstellen. Kaya Mawa ist komplett mit diesen Dingen ausgestattet. Leider bleibt keine Zeit, um hier noch ein paar Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Wir werden zum Flughafen gefahren. Es ist so heiß, dass ich meine Kamera unterwegs mit einem kalten / feuchten Handtuch abdecke. Um 13:00 Uhr treffen wir Jan und Peter wieder und fliegen etwa 45 Minuten bis zum Makokola Flugfeld in der Nähe von Monkey Bay. Hier verabschieden wir uns von unseren Piloten und werden von Massa abgeholt. Die Fahrt zur Pumulani Lodge dauert etwa 45 Minuten. Pumulani liegt im Süden des Malawisees im Lake Malawi Nationalpark oben auf einem Hügel auf der Nankumba Halbinsel. Die Lodge verfügt über 10 Villen, die weit verteilt auf dem Hügel liegen. Meine Villa (Nr. 9) besteht aus einem Flur, einem großen Wohnzimmer, einem riesigen Bad mit Doppeldusche und freistehender Badewanne, einem Schlafzimmer, zwei Terrassen und einem Boot als Außendusche. Es ist alles sehr schön und groß, allerdings ist der Empfang und Service im Gegensatz zu Kaya Mawa etwas kühl. Wir bekommen ein paar Snacks gereicht, haben etwas Zeit unsere Zimmer zu beziehen und nehmen um 16:30 Uhr an der Sunset Dhow Tour teil. Es ist eine sehr entspannte und ruhige Aktivität. Wir fahren raus, lassen uns treiben, bekommen Snacks und Getränke gereicht und genießen den wunderschönen Sonnenuntergang. Um 19:00 Uhr gibt es Abendessen und um 21:00 Uhr verschwinden wir alle in unseren Zimmern.

Pumulani****

  • Klimaanlage im Schlafzimmer
  • weite Wege und ca. 100 Stufen bis runter zum Strand
  • Pool
  • kein WLAN
  • Aktivitäten: Schnorcheln, Fischen, Segeln, Stand-Up Paddling, Natur- und Village walks, Sunset Cruise mit der Dhow, Kajaking
  • Schnorchelausrüstung liegt am Strand bereit
  • 10 Villen auf dem Hügel verteilt, mit Stegen verbunden
  • Affen wohnen hier ebenfalls

11.11.2015 Monkey Bay – Liwonde Nationalpark

Ich wache um 6:15 Uhr ganz ohne Weckerklingeln auf. Dabei hätte ich heute noch ein bisschen länger schlafen können. Wir treffen uns um 7:30 Uhr unten am Strand zu einem Frühstück auf der Dhow. Das Buffet sieht sehr gut aus. Es gibt Rührei in Tomaten, Wurst, Käse, Obstteller, sehr schön angerichtete Müsli-/Joghurt-Gläser und Toast. Nach dem Dhow-Frühstück gucke ich mir noch schnell Lauras Zimmer (Nr. 1) an, welches auf halber Strecke zwischen Strand und Haupthaus liegt. Wie sich herausstellt, sind alle Zimmer ein bisschen anders, was den Grundriss betrifft. Kurz vor unserer Abfahrt um 9:00 Uhr müssen wir noch unsere Rechnung bezahlen. Da sich alles auf einer Gesamtrechnung befindet, ist die Abrechnung leicht chaotisch. Leider hatte uns gestern niemand gesagt, dass wir die Getränke extra bezahlen müssen (normalerweise ist dies bei Robin Pope inklusive), sodass viele gar nicht mehr wissen, was sie getrunken haben. Nachdem das Chaos geklärt ist, brechen wir zum Liwonde Nationalpark auf. Die Fahrt dauert gut zwei Stunden. Die letzten 16 km fahren wir über eine holprige Schotterpiste. Etwa 10 Minuten vor Ankunft im Nationalpark machen wir einen Stopp bei einer Schule, die von der Organisation H.E.L.P. (hope, educate, love, practice) aufgebaut wurde, welche wiederum von Wilderness unterstützt wird. Der Herr (Spitzname Oxtail), der uns herumführt ist sehr herzlich und erzählt mit einer großen Begeisterung von diesem Projekt. Leider ist heute eine große Lehrerzählung, sodass keine Kinder da sind und kein Unterricht stattfindet. Neben der Schule gibt es auch noch weitere Projekte, die von H.E.L.P unterstützt werden, unter anderem eine Art Baumschule und Garten für die Bevölkerung. An der Schule unterrichten 18 Lehrer und 12 Freiwillige (Lehrer in Ausbildung) gut 1.000 Kinder. Der Schulbesuch ist in Malawi von der ersten bis zur achten Klasse Pflicht. Wer seine Kinder nicht zur Schule schickt, muss dem Dorfchef eine Ziege pro Kind schenken. Da die Kinder einen teils sehr langen Schulweg haben, stellt die Organisation zudem kostenlos Fahrräder. Wer nicht auf sein Fahrrad acht gibt, muss dieses abgeben und ein anderes Kind bekommt das Rad. Mit genau diesen Fahrrädern fahren wir anschließend zum Liwonde Nationalpark. Obwohl es sehr heiß ist und die Fahrräder teilweise nicht im besten Zustand sind (mein Fahrrad hat keine Bremse!), macht die Tour sehr viel Spaß. Wir fahren etwa 10-15 Minuten durch kleine Dörfer, bevor wir das Nationalpark-Schild erreichen. Von hier sind es noch ein paar Minuten mit dem Fahrrad bis zum Shire Fluss. Von hier aus geht es mit dem Boot zur Mvuu Lodge. Da der Wasserstand derzeit sehr niedrig ist, fahren wir zum Mvuu Camp und anschließend wenige Minuten mit dem Auto zur Mvuu Lodge. Hier werden wir herzlich vom Manager empfangen, bekommen eine kleine Einweisung und ein leckeres Mittagessen. Vom Haupthaus aus hat man einen tollen Blick auf eine Wiese neben dem Fluss, auf der einige Nilpferde, Warzenschweine und Antilopen grasen. Nach dem Mittagessen beziehen wir unsere Zimmer und ich teste gleich die tolle Außendusche. Ich habe (gefühlt) übrigens wieder den längsten Weg zu meinem Zimmer. Um 15:15 Uhr treffen wir uns zum Tee / Kaffee und Keksen wieder im Haupthaus. Anschließend gehen wir auf Bootsfahrt. Entlang der Ufer des Shire Flusses können wir einige Elefanten, viele Nilpferde und Krokodile, Fischadler, Wasserböcke und Impalas beobachten. Zum Sonnenuntergang gibt es einen klassischen Gin Tonic. Nach der Bootsfahrt machen wir einen kleinen Stopp im Mvuu Camp, um das Internet zu nutzen. Anschließend geht es auf Nachtpirschfahrt, bei der wir ein Stachelschwein, marderähnliche Tiere und Antilopen sehen. Plötzlich stehen wir vor einem gedeckten Tisch, einem Lagerfeuer und einigen Lampen. Ein Bushdinner mitten im Nationalpark – was für eine tolle Überraschung! Es gibt gegrilltes Rindfleisch, Hühnchen, Reis, Pap, Salat und Gemüse. Zum Nachtisch gibt es Malver Pudding. Eine tolle Bar haben die Jungs natürlich auch aufgebaut. Gegen 21:15 Uhr fahren wir zurück zur Lodge.

Mvuu Lodge****

  • 8 luxuriöse Tented Chalets
  • im Liwonde Nationalpark, direkt am Shire Fluss
  • zu erreichen mit dem Boot
  • Zimmer (Nr. 6) mit Dusche / WC, Außendusche, Safe, Schrank
  • keine Klimaanlage
  • kein WLAN, nur im Mvuu Camp
  • Mvuu Camp: etwas größer und einfacher; Campingplatz
  • Haupthaus mit Aussichtsterrasse, kleiner Pool, Toilette mit Aussicht, Feuerstelle
  • Aktivitäten: Pirschfahrten, Walks, Bootsfahrten, Black Rhino Sanctaury (Pirschfahrten und Tracking)

12.11.2015 Liwonde Nationalpark – Majete Wildreservat

Ich werde um kurz vor fünf wach, weil sich einige Affen direkt vor meinem Zelt streiten. Um 05:45 Uhr werden wir zum Tee abgeholt. Nachdem wir uns mit Keksen gestärkt haben, gehen wir auf Pirschfahrt. Eigentlich hatten wir uns gestern Abend auf eine Walking Safari geeinigt, allerdings ist der dafür zuständige Guide nicht da. Also geht es auf Safari u.a. ins Black Rhino Sanctuary. Dort sehen wir zwar leider keine Nashörner, dafür aber eine Rappenantilope, Elefanten, Zebras, Impalas und Kudus. Zum ausgiebigen Frühstück geht es zurück zur Lodge. Nachdem wir unsere Koffer gepackt haben, geht es zur Site Inspection ins Mvuu Camp. Das Camp ist etwas größer und einfacher als die Lodge und verfügt zudem über einen Campingplatz. Um 08:30 Uhr verabschieden wir uns von Mvuu und fahren mit dem Speedboat eine Stunde den Fluss entlang zur Hippo View Lodge. Hier wartet unsere Fahrer Massa bereits auf uns. Mit dem Minibus fahren wir anschließend in Richtung Süden zum Huntington House. Die Fahrt dauert ca. drei Stunden. Das Huntington House liegt mitten auf einer Tee- und Kaffeeplantage in der Nähe der Mulanje Bergen. Wir schauen uns einige der fünf Zimmer an, kaufen ein bisschen Tee und Kaffee als Mitbringsel für die lieben Daheimgebliebenen und ein leckeres Mittagessen serviert. Gegen 13:30 Uhr fahren wir weiter über Blantyre zum Majete Wildreservat. Die Fahrt dauert ca. 2,5 Stunden. Wir beziehen schnell unsere Zimmer und gehen um 16:30 Uhr auf Pirschfahrt, welche in einer Nachtpirschfahrt endet. Wir sehen viele Impalafamilien mit kleinen Babys, Kudus, Rappenantilopen und im Dunkeln unter anderem ein Bush Baby, ein Stachelschwein und eine Ginsterkatze. Direkt im Anschluss an die Pirschfahrt gibt es Abendessen in der Lodge. Das junge Manager-Pärchen, welches uns beim Abendessen für Fragen zur Verfügung steht, stammt aus Simbabwe und ist wirklich sehr nett. Gegen 21 Uhr gehen wir auf unsere Zimmer. Laura und ich teilen uns ein Familien Chalet (Nr. 8). Wir sitzen abends noch lange auf unserer Terrasse und genießen die Ruhe und Stille der afrikanischen Nacht. Die Umgebung und die Lodge hier sind wirklich sehr schön, allerdings gibt es jeden Menge Krabbeltiere, wie z.B. riesige Skorpione, Spinnen und eine Art Riesenameise.

Huntington House****

  • 5 Zimmer in einem alten Herrenhaus mit Geschichte
  • auf einer Teeplantage ca. 30-45 Minuten von Blantyre entfernt
  • Tea Tasting, relaxen
  • schöner Garten

Mkumulanzi****

  • 8 Chalets, davon 2 Familienchalets
  • im Majete Wildreservat (einziges Big 5 Gebiet in Malawi ? 5 Löwen und 15 Black Rhinos), nahe am Shire Fluss
  • großzügige Chalets mit offenen Fenstern (offen oder Gaze), Klimaanlage, Badewanne, Dusche, WC, Safe, Schreibtisch, Familienzimmer mit gemeinsamem Wohnzimmer
  • kein WLAN und kein Handyempfang
  • Zugang über eine lange Hängebrücke
  • viele Tiere (Spinnen, Skorpione, Riesenameisen,…)
  • Aktivitäten: Pirschfahrten, Bootsfahrten

13.11.2015 Majete Wildreservat – Blantyre – Addis Abeba

Es heißt wieder früh aufstehen. Wir unternehmen eine letzte Pirschfahrt im Majete Wildreservat, frühstücken anschließend ausgiebig und fahren gegen 11 Uhr nach Blantyre. Da Massa bereits heute früh eine der Mitreisenden zum Flughafen gebracht hat, werden wir nun von einem Mitarbeiter der Mkumulanzi Lodge in einem Allradfahrzeug nach Blantyre gefahren. Das Fahrzeug hat leider keine funktionsfähige Klimaanlage, sodass es sehr heiß ist! Nachdem wir die Schotterpiste hinter uns gebracht haben, fällt dem Fahrer auf, dass wir einen Platten haben. Also alle raus aus dem Wagen und der Reifen wird gewechselt. Wir kommen gegen 13.30 Uhr in Blanyre an, machen nochmal letzte Besorgungen und sind gegen 14 Uhr am Flughafen. Der Flughafen in Blantyre ist sehr klein und obwohl es nur einen sehr langsamen Computer gibt, geht das Einchecken recht zügig. Um 15.30 Uhr starten wir pünktlich mit Ethipien Airlines in Richtung Addis Abeba.

14.11.2015 Addis Abeba – Frankfurt

Der Flug von Addis Abeba nach Frankfurt hat ein wenig Verspätung und wir starten um kurz nach Mitternacht Ortszeit mit Ethiopien Airlines in Richtung Frankfurt. Der Flug ist komplett ausgebucht. Sicher auch deshalb, weil der Lufthansa Flug, welcher zeitgleich fliegen sollte, gestrichen wurde. Wir bekommen kurz nach dem Start noch ein Abendessen serviert. Die restlichen Stunden bis zur Landung in Frankfurt gegen 5 Uhr Ortszeit schlafe ich fast komplett durch. Nach dem Aussteigen auf dem Flugzeug werden wir bereits in der Gangway von der Polizei kontrolliert. Ob das normal ist oder aufgrund der Terroranschläge, die sich gestern Abend in Paris ereignet haben, weiß ich nicht. Ich werde am Flughafen abgeholt und bin bereits gegen 8 Uhr zu Hause.