Reisebericht Madeira 2022

Inselparadies Madeira – Schmuckstück im Atlantik

Unsere Mitarbeiterin Britta Eggert war mit der Willy Scharnow-Stiftung für Touristik vom 6. bis 11. Dezember 2022 auf Madeira – Portugals bezaubernder Blumeninsel im Atlantik und berichtet ganz begeistert.

Britta Eggert auf Madeira

Auf Madeira findet man den weltweit größten Lorbeer-Feuchtwald, der seit 1999 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Mit ihren Wasserfällen, Bergen und Tälern glänzt die Insel mit einer einzigartigen landschaftlichen Vielfalt. Hinzu kommt eine faszinierende Geschichte und Kultur, ein wunderbar mildes Klima sowie die ebenso gesunde wie schmackhafte Küche Madeiras, die zum Schlemmen verführt.

Wir sind in zwei Gruppen von Frankfurt und von Düsseldorf nach Funchal geflogen. Die Teilnehmer aus Düsseldorf sind am Vormittag gelandet und konnten nach dem Check-In im Hotel The Views Baia die Hauptstadt Funchal bereits ein bisschen erkunden. Die Frankfurter Gruppe mit unserer Reisebegleiterin der Willy Scharnow Stiftung Frau Karin Cetto landete am Nachmittag und wurde nach Ankunft direkt zum Hotel gebracht. Vor dem Abendessen hat sich die Gruppe in der Lobby getroffen und das Hotel besichtigt. Das moderne Vier-Sterne-Hotel The Views Baía liegt zentral am Hang der Stadt, circa 15 Minuten zu Fuß von der Altstadt und der Strandpromenade entfernt. Von den Restaurants, der Bar und dem Poolbereich des Hotels hat man einen fantastischen Blick auf die Bucht Funchals. Wir hatten ein leckeres Abendessen im Hotel.

Am nächsten Tag erfuhren wir bei einer Stadtbesichtigung viel Interessantes über die Hauptstadt dieser wunderschönen Insel. Mit ihren ca. 120.000 Einwohnern beherbergt Funchal den Hauptanteil der Bevölkerung Madeiras. Sie liegt in einer hübschen Bucht an der Südküste Madeiras, umgeben von hohen und sattgrünen Bergen. Der historische Kern der Altstadt ist reich an interessanter Architektur und faszinierenden Denkmälern verschiedener Epochen. Zu Fuß bummelten wir durch charmante mittelalterliche Gassen zum lebhaften Bauernmarkt „ Mercado dos Lavradores“. Dieser befindet sich in einem Art déco-Gebäude und bietet ein vielfältiges Angebot an regionalen Produkten – vorwiegend tropische Früchte, frisches Gemüse, Fisch, herrliche Blumen sowie Leder- und Korbwaren. Im Anschluss spazierten wir durch die Altstadtgassen und bestaunten die „Kunst der Türen“: Internationale Künstler haben sich hier mit Kunstwerken und Gemälden an vielen Haustüren verewigt. Weiter ging es zu Fuß durch die Straßen der Stadt zur Besichtigung der Sé-Kathedrale, des Rathausplatzes sowie der Colegio-Kirche.

Anschließend fuhren wir zum Hotel Meliã Madeira Mare, ein 5-Sterne-Wellnesshotel, nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt. Wir besichtigten die Einrichtungen und einige der 220 Zimmer und genossen ein leichtes Mittagessen. Danach besuchten wir das 3-Sterne-Apartment-Hotel Dorisol Florasol und fuhren zurück zu unserem Übernachtungshotel. Abends gingen wir zu Fuß in das benachbarte Hotel Quintinha São João, welches wir nach einem Begrüßungscocktail besichtigten und anschließend ein leckeres Abendessen serviert bekamen. Die Quintinha de São João ist eines der ältesten noch existierenden Beispiele für typische madeirensische Landgüter und liegt quasi mitten in der Stadt, heute ein kleines charmantes Fünf-Sterne-Hotel mit 42 Zimmern.

Morgens wurden wir von unserer Reiseleitung Mara abgeholt, fuhren gemeinsam mit Sara von Madeira Selection Hotels zur Talstation der Seilbahn und mit den Gondeln hinauf nach Monte, dem berühmtesten Vorort von Funchal, der ca. 500 m über der Altstadt liegt. Nach einem kurzen Spaziergang durch den öffentlichen Garten besuchten wir die katholische Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau von Monte“ Nossa Senhora do Monte, Grabstätte des Kaisers Karl I. Im linken Seitenschiff der Kirche ist der Sarg des letzten Kaisers von Österreich aufgebahrt. Anschließend fuhren wir in einem traditionellen Korbschlitten, dem ältesten Transportmittel Madeiras, rund 2 km den Berg hinunter bis nach Livramento, ein abenteuerliches Erlebnis.

Anschließend ging es weiter zu den Aussichtspunkten Eira do Serrado und Pico dos Barcelos oberhalb Funchals, welche einen faszinierenden Blick auf die gesamte Stadt, die Bucht und die Berge ringsum boten. Wir aßen zu Mittag in der Quinta da Serra, einem 5-Sterne-Hotel in den Bergen Funchals. Gesättigt fuhren wir zurück zum Übernachtungshotel und man erwartete uns in der Hotelbar zum interaktiven Poncha-Umtrunk. Wir lernten, wie man das traditionelle Getränk Madeiras herstellt und verkosteten dieses mit Begeisterung. Am Abend besichtigten wir das Sé Boutique Hotel und aßen gemeinsam mit dem Hoteldirektor in einem nahegelegenen Restaurant. Abschließend besuchten wir den Weihnachtsmarkt in Funchal. Wir waren begeistert von der weihnachtlichen Stimmung und der berühmten Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen und Gassen. Bei milden Temperaturen tranken wir weihnachtliche Liköre und typischen Poncha.

Mit mehreren Allradfahrzeugen gings am nächsten Tag zur Jeeptour mit Besuch des Pico do Areeiro und einer gemütlichen Levada-Wanderung . Wir passierten den 1.413 m hohen Poiso-Pass zum dritthöchsten Berg Madeiras, dem Pico do Arieiro (1.810 m) mit fantastischem Blick über die gesamte Insel. Mittagessen nahmen wir im Restaurant Cantinho da Serra in Santana ein. Anschließend folgte der Besuch des Kaps und Naturschutzgebiets Ponta de São Lourenço im Kreis Machico Die Ponta de São Lourenço, eine Halbinsel im äußersten Osten von Madeira. Bizarr geformte Felsen, karge Vegetation, eine meist steife Brise und tolle Aussichten auf die Küste sind in diesem Naturschutzgebiet zu finden. Anschließend fuhren wir weiter nach Santana (abgekürzt für „Santa Anna“), eine Ortschaft an der fruchtbaren Nordküste Madeiras. Santana ist berühmt für seine traditionellen strohgedeckten Bauernhäuschen, die Wahrzeichen der Insel Madeira. Nachdem wir diese pittoresken Behausungen bewundert hatten, fuhren wir zurück nach Funchal. Das Wetter war herrlich und wir konnten mit offenen Fahrzeugen fahren, den Wind spüren und den Duft der Vegetation in uns aufsaugen. Am Abend Fahrt zum Hotel Galomar, welches direkt am Meer liegt. Wir besichtigten das Hotel und bekamen zum Abendessen hervorragenden Atlantik-Fisch serviert.

Am nächsten Morgen checkten wir nach dem Frühstück aus und machten uns auf den Weg an die Westküste der Insel. Erste Station war der bekannteste Fischerort der Insel, Câmara de Lobos. Das pittoreske Dorf mit den bunt bemalten Fischerbooten war einst der Lieblingsplatz von Winston Churchill auf Madeira und inspirierte ihn gar zur Malerei. Der Weg dorthin wird geprägt durch kultivierte Terrassen, Bananenplantagen und Weinberge. Entlang der Küstenstraße fuhren wir anschließend weiter zu den zweithöchsten Steilklippen der Erde, Cabo Girão (580 m) – von der Glasplattform genießt man einen beeindruckenden Blick in die Tiefe. Weiter ging es nach São Vicente, eine schöne Ortschaft an der Nordküste, die bei Surfern weltberühmt ist. 2004 wurde ein Badekomplex mit einem guten Wassersportangebot, einer Sonnenterasse, verschiedenen Bars und Restaurants und einer Promenade eröffnet, die die Ortsteile Varadouro und Baía dos Juncos verbindet. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Grotten und alte Lavakanäle, die mit einem Führer erkundet werden können. Im Zentrum des malerischen Städtchens befindet sich außerdem die barocke Kirche „Igreja de São Vicente“ aus dem 17. Jahrhundert. Als nächstes stand das Mittagessen auf einem Weingut in den Bergen auf dem Programm. Wir kamen auf immer kleinere Straßen und unser Bus gelangte nicht mehr durch die engen und schotterigen Wege. Wir wurden dann von den Angestellten des Weingutes abgeholt und zur Quinta do Barbusano, auf dem das typische Espetada-Mittagessen für uns geplant war, gebracht. Eine abenteuerliche und lustige Fahrt. Angekommen wurden wir mit einem herrlichen Blick über die Weinberge belohnt.

Wir befanden uns mittlerweile an der Nordwestküste Madeiras. Die Weinberge der Winzerei mit weißen und blauen Rebsorten liegen in unterschiedlichen Höhenlagen an den Hängen des São Vicente-Tals. Der Blick auf das Tal und die Berge bei einem guten Glas Wein war ein angenehmes Erlebnis. Der Besitzer der Quinta grillte höchstpersönlich die typischen Espetada-Spieße auf offenem Feuer im Hinterhof. Die fertigen, saftigen Spieße wurden am Tisch senkrecht aufgehängt und jeder schnitt sich die gewünschte Portion herunter. Als Beilage gab es typisches Knoblauchbrot und Salat. Während des Essens verkosteten wir interessante Weine.

Gesättigt fuhren wir zurück zu unserem Bus und machten einen Abstecher am Ende des Tals zu einem schönen Kiesstrand. Dann hielten wir noch in São Vicente und fuhren weiter nach nach Seixal mit dem beeindruckenden Wasserfall, der auch Brautschleier genannt wird, und Porto Moniz mit seinen Naturpools. Porto Moniz im Nordwesten der Insel war früher für Walfang sowie Fischerei bekannt. Heute sind die meisten Einheimischen in der Landwirtschaft, im Weinbau oder im Tourismus tätig. Der Ort ist wohl der einzige auf der ganzen Insel mit einem eigenen Hubschrauberlandeplatz und verfügt über einen wunderschönen Hafen sowie die für Madeira so typischen Lavaschwimmbecken. Dies sind in die Felsen eingelassene Schwimmbecken, die mit Meerwasser gefüllt sind. Wenn man von Porto Moniz hinaus in den Atlantik blickt, sieht man die kleine Felsinsel Ilhéu Mole, auf der sich ein kleiner Leuchtturm befindet. Direkt an der Küste gelegen findet man auch die Festung Forte Sao Joao Baptista aus dem 18.Jahrhundert, in der sich seit 2005 das Aquario da Madeira befindet. Check-in im Hotel Aqua Natura Bay und Zeit zum Frischmachen. Einige von uns badeten in den Naturschwimmbecken vor dem Hotel. Das Abschiedsessen nahmen wir im Lapa Bay Restaurant im Hotel mit allen Repräsentanten der Hotels, Agenturen und des Tourismus-Verbandes, welchen wir während der Reise begegnet waren, ein.

Am Abreisetag unternahmen wir noch einen Ausflug in den Norden zu einem Aussichtspunkt, an dem wir ein Picknick in der Sonne genossen. Leider ging es dann zurück zum Flughafen. Bei gutem Wetter und Tageslicht konnten wir auf der Fahrt die „berühmt-berüchtigte“ Start- und Landebahn Funchals bestaunen. Nun konnten wir verstehen, dass ein Pilot nur nach Vorweisen etlicher Flugerfahrung hier landen darf. Jetzt verstand auch die Gruppe aus Frankfurt, warum am Anreisetag bei Starkregen nicht gelandet werden durfte, sondern noch viele Schleifen geflogen werden mussten, bis sich das Wetter und der Wind beruhigt hatten. Der Pilot hat dies bestens gemeistert und uns Fluggäste beruhigend informiert. Besten Dank für den guten Flug, den Service an Bord und die Pünktlichkeit. Madeira ist es wert, das Flugabendteuer der Landung auf sich zu nehmen. Wir sind alle begeistert von der Insel mit ihrer Vegetation, den freundlichen Einwohnern und der hervorragenden Kulinarik.

Wir werden wieder kommen!

Herzlichen Dank an diejenigen, die uns diese schöne Reise ermöglicht haben!

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