Reisebericht Kuba 2021

Kuba ist ein wunderschönes Land zu bereisen.

Zusammengefasst ist alles bestens gelaufen, kein Grund zu irgendeiner Beschwerde. Alles hat reibungslos geklappt. Die Reiseführerin Ada und den Fahrer Luis kann man nur lobend erwähnen. Und dass meine beiden Reisegefährten (wir waren zu dritt) auch Spanisch sprachen – Sonja war sogar Spanierin, war für mich super, fand doch dann die ganze Zeit die Unterhaltung in einem Mix aus Spanisch und Deutsch statt, so konnte ich mein gelerntes Spanisch immer wieder verwenden…

Hier ein kurzer Bericht zu dieser Reise:


Zu Kuba:
Varadero ist eigentlich gut besucht, viele Deutsche dort, ist eben Sonne Strand und Abhängen, auf relativ hohem Niveau, wenn auch die 5 Sterne des Hotels Iberostar Tinos nicht mit 5 Sternen anderswo zu vergleichen sind (dennoch keine Beschwerde, die Quarantäne Zeit lässt sich dort gut verbringen, aber auf Dauer ist das nichts für einen unruhigen Geist wie mich).

Highlight ist diese Rundreise. Etwas traurig macht der Verfall vieler Gebäude in Havanna. Dass alle Museen und Restaurants geschlossen hatten, hatte mich nicht weiter gestört. Man hat Havanna gewissermaßen für sich alleine, das Essen kann man ins Hotel bestellen (zum Mitnehmen ging…).

Die Leute sind sehr freundlich und zuvorkommend. Übrigens etwas, was sich immer in Diktaturen feststellen lässt. Man muss unterscheiden können zwischen Regierungen und Menschen.

Trinidad empfand ich als Höhepunkt der Reise (genau in dieser Reihenfolge sollte auch die Reise stattfinden, sie steigert sich). In Trinidad sind alle Restaurants geöffnet, alles easy going. Und der Ausflug auf die Badeinsel dort war der Knaller. Bacardi-Feeling pur, einen ganzen Tag lang, ohne Maske.

Wir waren offenbar die ersten Touristen seit März, welche die Reiseführerin Ada begleiten durfte, und nach uns ist niemand angekündigt.

Traurig irgendwie, denn in Kuba fühlte ich mich sicherer als hier zuhause. Das größte gesundheitliche Risiko auf dieser Reiser empfand ich in der U-Bahn in München, auf dem Weg zum Bahnhof.

Die Abschaffung des konvertierbaren Peso CUC schüttelt die Wirtschaft und die Kubaner derzeit durch. Die Regale in den Läden sind leerer geworden, und in einem Land, in welchem eigentlich alles wächst, gibt es jetzt Knappheit an Lebensmitteln. So hatte Ada z.B. auf dem Rückweg nach Varadero an der Autobahn von einem fliegenden Händler einen Bund Zwiebeln gekauft, weil es die derzeit in Havanna gegen Pesos nicht gäbe.

Zwar haben sich die Löhne jetzt verfünffacht, aber die Preise sind jetzt teilweise noch stärker gestiegen, Brot ist z.B. 20 mal teurer geworden. Wie die Kubaner jetzt über die Runden kommen, ist für alle noch ein großes Rätsel, sie tragen die Änderung irgendwie aber mit Fassung und ergeben sich in ihr Schicksal.

Anstelle des CUC gibt es jetzt den USD oder den EUR als Zweitwährung. Diese werden übrigens 1:1 bewertet. Insofern ist man schlechter dran, wenn man EUR zahlt. Alle Kubaner ziehen jetzt eine Bezahlung in EUR oder USD vor – damit kommt man wenigstens noch an knappe Waren. Insofern ein Rat für alle Kuba-Reisenden: am besten viele kleine Dollar-Scheine mitnehmen, die werden mit 25:1 in CUP umgetauscht. Und ein paar CUPs (lokale Pesos) sollte man doch auch immer parat haben.

Dass überall durchgehend Maskenpflicht herrscht – welche von den Kubanern auch brav befolgt wird – sollte man wissen. Die hat mich dann auch nicht weiter gestört.

Wenn der Test am Flughafen negativ ausfällt, wird man übrigens nicht benachrichtigt – die fehlende Info hatte mich anfangs etwas irritiert – aber mit etwas kubanischem Feeling ist einem die fehlende Info auch egal – ich wurde aus Varadero abgeholt – niemand wollte was von mir – und nach einem Test hatte dann auch niemand mehr gefragt. Den Test vor Abflug muss man jedoch bei Einreise vorzeigen.

Kuba ist ein wunderschönes Land zu bereisen. Und die Kubaner brauchen uns Touristen. Schade, dass doch so viele Angst haben, sich anzustecken. Eigentlich braucht man keinen Mut, nach Kuba zu fahren. Man muss es nur tun. Alternativen gibt es derzeit sowieso kaum welche…“

Herr Wolfgang F. aus München