Reisebericht Shinkansen 2023

Mit Japans Hochgeschwindigkeitszug pünktlich, sicher und schnell unterwegs

Japan verfügt über das pünktlichste und zuverlässigste Hochgeschwindigkeitszug-Netz der Welt. Die Schnellzüge werden hier zu Lande Shinkansen genannt und fahren bis zu 300 km/h schnell. Das sehr gut ausgebaute Bahn Netz verbindet die wichtigsten Städte Japans.

Unsere Mitarbeiterin Britta Eggert berichtet von ihrem Fahrerlebnis mit dem Shinkansen

Im Juli 2023 reiste ich mit einer 30-köpfigen Reisegruppe durch Japan. Eine Fahrt mit dem Shinkansen durfte auf der Reise nicht fehlen.

Unser Reisebus hat uns morgens nach Mishima zum Bahnhof gebracht.

Am Bahnhof angelangt haben sich einige von uns noch mit Reiseverpflegung eingedeckt. In Japan ist es üblich so genannte Bento-Boxen mit verschiedenen japanischen Snacks als Lunchpaket zu kaufen.

Anschließend folgen wir den Wegweisern „Shinkansen Track“. Fahrkarten und Sitzplätze sind für uns bereits gebucht. An den Anzeigetafeln stehen die Züge in japanischer und englischer Sprache angeschrieben. Bis zur geplanten Abfahrt haben wir noch eine halbe Stunde Zeit und verbringen diese in der Wartehalle. Der Bahnhof und die Wartehalle sind klimatisiert und der Aufenthalt bei Außentemperaturen von 38° ist hier sehr angenehm. Wer noch Kaffee, Getränke oder Sonstiges möchte, kann sich in kleinen Geschäften, an Automaten oder Imbissstationen versorgen.

Da die Züge auf die Minute pünktlich sind, finden sich die Reisenden in der Regel immer erst ein paar Minuten vor Abfahrt auf dem Gleis ein. Wir machen uns circa 5 Minuten vor Abfahrt auf den Weg zum Bahngleis. Um dorthin zu gelangen, muss man mit seiner gültigen Fahrkarte durch Sperrgitter am Bahnhof. Somit haben nur Shinkansen Reisende Zugang. Die Shinkansen Bahnsteige sind in der Regel vom normalen Bahn Netz getrennt gebaut.

Aufgrund unserer Sitzplatzreservierung wissen wir exakt, an welchem Punkt der Waggon mit unseren reservierten Plätzen hält. Die Einstiege sind auf dem Boden markiert. Auf der Halteposition ist jeder Waggon und Zugname zu lesen. Hier reihen wir uns ordentlich auf und warten auf die Einfahrt des Zuges. Das Sicherheitspersonal achtet akribisch darauf, dass man nicht zu nah an den Gleisen steht. Die Ankunft des Zuges wird mit Pfeifen und Schwingen einer roten Fahne eines Bahnangestellten angekündigt. Fast lautlos fährt der Shinkansen ein und hält tatsächlich exakt wie beschrieben an. Die Türen öffnen sich, Reisende steigen aus und wir betreten den sauberen wohl klimatisierten Zug. Der Zug verfügt nur über Großraumwagen. Unsere Sitzplätze sind alle in Fahrtrichtung ausgerichtet. Wir verstauen unser Handgepäck, unsere großen Koffer haben wir bereits per Kurier zum Zielort geschickt. Generell kann man beim Shinkansen nicht unbegrenzt Gepäck mitnehmen. Das Verschicken größeren Gepäcks ist üblich und funktioniert einwandfrei.

Wir richten uns auf unseren Sitzplätzen ein. Es gibt Stromanschluss, Stauraum in der Gepäckablage, großzügige Beinfreiheit, ein ausklappbares Tischchen wie aus Flugzeugen bekannt. Alles super sauber.

Auf die Minute genau pfeift der Schaffner und der Zug fährt leise und kaum zu spüren pünktlich ab.

Neugierig erkunden wir unsere Sitze weiter. Mit Hebeln kann man die Sitzlehne zu einer gemütlichen Ruheposition verstellen oder sogar die komplette Sitzreihe drehen und in die andere Fahrtrichtung weiterfahren. Wir hatten sehr viel Spaß beim Ausprobieren.

Anschließend bin ich einmal durch den gesamten Zug gelaufen. Auffällig waren die geräumigen, sehr sauberen Toiletten. So wie generell in Japan sind auch die Zugtoiletten mit sämtlichen Funktionen für Spülung und Bidet ausgestattet.

Schaffner gingen durch den Zug, nach jedem Wagon dreht sich der Schaffner um und verbeugt sich. Dieser Augenblick hatte fast etwas Ehrwürdiges an sich. Ein Servicewagen mit Getränken und Snacks wurde von einer freundlichen Dame durch den Zug geschoben und Artikel verkauft. Ich warf einen Blick in den Aufenthaltsraum der Schaffner. Dieser war mit sehr viel Technik ausgestattet, aber leider konnten wir uns nicht detailliert verständigen. Das Zugpersonal spricht nicht immer englisch, aber mit Apps zum Übersetzten kamen wir gegeneinseitig zurecht. In einer kleinen Bordküche bereitete eine Servicedame Kaffee und Snacks zu. Rauchende Fahrgäste standen in einem separaten Raucherraum mit großen Panoramafenstern.

Der Zug in der zweiten Klasse war stark gebucht. In der ersten Klasse gab es einige freie Plätze. In beiden Klassen war es in allen Waggons sehr ruhig, was für Japan allgemein üblich ist. Die Fahrgäste schliefen, lasen oder genossen die vorbeirauschende Landschaft.

In weniger als 3 Stunden sind wir die 525 km lange Strecke pünktlich, entspannt, sicher und klimafreundlich nach Himeji gefahren.

Die Fahrt mit dem Shinkansen war ein sehr schönes Erlebnis, welches Sie auf unseren Gruppenreisen ebenfalls erleben können oder sich als individuell Reisende als öffentliches Verkehrsmittel empfiehlt.